
Die letzten zwei Jahre waren hart.
Sie haben mir, wie wohl jedem, sehr viel abverlangt.
Es war ein Auf und Ab der Gefühle.
Wenn mich das Leben seither eins gelehrt hat, dann, dass es keine Sicherheit gibt!
Nicht mal da, wo ich sie immer vermutet hatte und da, wo ich sie so sehr gebraucht habe, z.Bsp. bei der Kinderbetreuung, dem Schulbesuch, oder meinem Job als Krankenschwester.
Ich musste flexibler in meinem Denken werden, kurzfristig umplanen und Lösungen suchen, wo ich keine vermutete.
Seither gibt es für mich kein:
„Das geht nicht!“
Sondern nur, nach der passenden Möglichkeit zu suchen, das Problem aus allen Richtungen zu beleuchten.
Denke in Möglichkeiten!
WAS kann ich tun?
WAS habe ich für Möglichkeiten?
WO könnte ich mir Unterstützung suchen?
Und ja, ich bin viel kreativer geworden in meinem Denken, dabei hat mir diese Krise sehr geholfen.
Es gibt nicht mehr so viel vor dem ich mich fürchte im Leben, ausser einem.
Meine größte Angst ist, dass ich von dieser Erde gehen muss, ohne alles von meiner Liste gestrichen zu haben.
Nach all den Krebsdiagnosen der letzten Jahre in meinem Umfeld, will ich nur noch fürs Streichen dieser Liste leben.
Nichts sparen, aufheben, warten bis, davon träumen und doch nicht machen.
Ich will leben! Ich will schöne Erinnerungen schaffen. Ich will die Zeit mit meinen Kindern und auch ohne sie geniessen.
Keiner weiss, was in einem Jahr ist, oder auch nicht in einem Monat.
Eine schlimme Diagnose zu bekommen und daran zu denken, was man doch noch alles erleben wollte, das stelle ich mir quälend vor.
Meine bucket list ist gar nicht so lang, weil ich mir schon Vieles selber erfüllt habe.
Oft sind es gar nicht die großen Dinge, sondern die Qualität in vermeintlichen Kleinigkeiten.
Wenn es schon später ist wie gewollt, der Plan war, dass die Kinder schon längst im Bett sind. Wenn man dann aber doch noch auf dem Sportplatz ist, Tore schießt, gute Gespräche mit Menschen hat, lacht und glücklich ist.
Dann und genau dann denke ich daran, um was es im Leben wirklich geht.
Nämlich eine gute Zeit zu haben. Wie das aussieht, muss jeder für sich definieren.
Meine Bucket list:
– In der Wüste übernachten mit den Kindern
– Wale und/ oder Delphine auf dem Meer beobachten
– Heißluftballon fliegen
– verschiedene Urlaubsziele wie zum Beispiel Cornwall
– Urlaub (mit den Kindern) im Wohnwagen , wenn auch nur gemietet
– einmal im Leben den Jakobsweg gehen
– ein Buch veröffentlichen
– Die Palliativweiterbildung machen, wenn die Kinder größer sind und im Hospiz arbeiten
– einen Profilerkurs bei meiner Lieblingsprofilerin Suzanne mitmachen ( kostet ein Vermögen)
3 weitere meiner Wünsche von der Liste kann ich bald streichen.
Die Wüste mit den Kindern erkunden. Sie waren noch nie in der Wüste und ich freue mich so sehr drauf:
Kamelreiten, mit dem Jeep die Dünen hoch und runterrasen und runterrutschen. Ich bin gespannt und voller Vorfreude.
Funfact nebenbei:
Unser Urlaub auf Kreta 2019 und 2020 war in Lerapetra im Hotel Petra Mare. Ich heisse Petra. Das fand ich doch sehr schicksalhaft. Es hat mich so angezogen.
Jetzt für den Sommer gebucht und nach 1 Woche zufällig gesehen, dass es eine thailändische Hotelkette ist. Was die wunderschönen, bunt bemalten Elefanten am Eingang und der Lobby erklärt.
Thailand- wieder eine besondere Verbindung, da die Wurzeln meines Ex- Mannes thailändisch sind. Beide Kinder waren mit uns schon dort.
Jetzt verstehe ich, dass es genau dieses Hotel für mich sein musste und alle anderen Möglichkeiten für mich nicht in Frage kamen.
Was ich meine?
Lassen wir uns doch einfach treiben, das Leben zeigt uns doch den Weg. Wir müssen uns nur von alten Denkweisen und Strukturen frei machen.
